Bundesligatrend Ratgeber


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9. Februar 2019 / Dennis - Kategorie: Sportwetten Ratschläge
Bundesliga Statistik & Ratgeber

Während es von etablierten Mannschaften wie dem FC Bayern München oder auch Borussia Dortmund eher als Strafe empfunden wird, nicht in der Champions League antreten zu dürfen, sondern nur mit der Europa League vorlieb nehmen zu müssen, da träumen gerade die kleinen Klubs der Bundesliga regelmäßig vom „Abenteuer Europa“. Wer den Sprung in den zweitwichtigsten Wettbewerb für europäische Vereinsmannschaften schafft, der feiert das in der Regel ähnlich ausgelassen wie eine Meisterschaft oder ein Pokalsieg. Schließlich hat das Spielen um europäische Titel einen ganz besonderen Flair, von dem jeder Fußballer von Kindheit an träumt. Dennoch ist gerade die Europa League sehr tückisch, denn durch eine Qualifikation für diesen Wettbewerb steigt die Belastung in der Bundesliga immens. Nicht selten war ein Verein, der sich mehr oder minder überraschend für diesen Wettbewerb, der ehemals den Namen UEFA Cup trug, qualifiziert hat, in der Folgesaison in den Abstiegskampf verstrickt. Und die Liste an Mannschaften, die in dem Jahr sogar abgestiegen sind, in dem sie Europa League gespielt haben, wird von Saison zu Saison länger. Grund genug, diesem wichtigen Thema einen Sportwetten Ratgeber Artikel zu widmen.

Dabei wollen wir in diesem Beitrag für Sie untersuchen, woran es liegt, dass ein durchschnittlicher Bundesligist, der ja durch die Qualifikation für die Europa League auch mit Mehreinnahmen zu rechnen hat, durch die Doppelbelastung anschließend keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt. Denn streng genommen besteht die Vorrunde dieses Wettbewerbs ja aus lediglich drei Heim- und drei Auswärtsspielen. In der Summe also eigentlich ja nur drei Wochen, in denen die Vorbereitung auf den kommenden Bundesliga Spieltag, der für Europa League Teilnehmer ja auf die Sonn- und Montage verschoben wird, durch ein mehr oder weniger strapaziöses Auswärtsspiel am Donnerstagabend unterbrochen wird. Wieso also ist die Europa League trotzdem eine so große Falle für Bundesligisten, dass man es fortan so schwer hat, in der Beletage des deutschen Fußballs zu bestehen? Oder ist diese Einschätzung sogar schlichtweg falsch und nur wegen ein paar Ausnahmen, die der Doppelbelastung nicht Stand halten konnten, entsteht ein falsches Bild zur Europa League?

Für all diese Fragen wollen wir nun Antworten finden. Dazu blicken wir zunächst einmal auf die Statistik der Bundesligisten, die seit Gründung des Wettbewerbs an der Europa League teilgenommen haben. Anschließend wollen wir genauer ergründen, welche Belastungen mit der Qualifikation für die Europa League einhergehen. Und last, but not least, wollen wir auch noch darauf schauen, was die (überraschende) Europa League Qualifikation eines Vereins für Ihr zukünftiges Wettverhalten in der anschließenden Bundesliga Saison bedeuten könnte. Dies alles im heutigen Sportwetten Ratgeber.

Europa League Bilanz der deutschen Klubs

Will man untersuchen, ob die Qualifikation für die Europa League in der anschließenden Saison eine negative Auswirkung auf einen Vertreter aus der Bundesliga hat, so muss hier logischerweise zwischen verschiedenen Backgrounds differenziert werden. Wenn beispielsweise ein Verein wie Dortmund, Schalke oder Leverkusen, der konstant in der Champions League vertreten war und vom Kader her an diese Begebenheiten bereits angepasst ist, in einer eher durchwachsenen Saison am Ende „nur“ für die Europa League qualifiziert ist, so wird man hiermit anschließend ganz anders umgehen als ein Verein wie Augsburg, Freiburg, Köln oder Frankfurt – um ein paar Beispiele für vergleichsweise kleine Klubs zu liefern, deren Europa League Qualifikation in den letzten Jahren doch eher überraschend kam.

Deshalb werden wir im Folgenden bloß die Bilanz der deutschen Klubs untersuchen, die in der vorherigen Saison ausdrücklich nicht international vertreten waren, sodass wir ein besseres Bild davon bekommen, ob die sechs zusätzlichen Termine in der Hinrunde einer Saison nun belastend sind und zu mehr Problemen als Vorteilen führen, oder eben nicht.

Außerdem wollen wir in der folgenden Tabelle nur bis zur Saison 2009/10 zurückgehen. In der Saison 2008/09 wurde letztmals nämlich noch der UEFA Cup ausgetragen, dessen Modus sich maßgeblich von der Europa League unterschied. Hier ging es nämlich von Anfang an im K.-o.-System zur Sache. Und dementsprechend musste ein Team, das der Belastung nicht gewachsen war, maximal ein Heim- und Auswärtsspiel bestreiten, ehe man wieder aus dem Wettbewerb ausgeschieden war und sich vollends auf den nationalen Fußball konzentrieren konnte. Mit der Europa League wurde hier analog zur Königsklasse nämlich ebenfalls eine Gruppenphase in der Hinrunde eingeführt, die in der Regel erst in der ersten oder zweiten Dezemberwoche endet, sodass die Belastung selbst für Teams, die in der Vorrunde ausscheiden, knappe fünf Monate andauern kann.

Schauen wir nun also auf die Europa League Teilnehmer (bzw. Debütanten nach einer Saison ohne internationale Beteiligung) der letzten neun Spielzeiten und blicken darauf, wie sie national abgeschnitten haben. Analysiert haben wir übrigens auch nur jene Bundesligisten, die es in die Europa League Gruppenphase geschafft haben. Wer nicht über die Quali hinausgekommen ist, blieb unberücksichtigt. Champions League Absteiger ebenfalls.

Saison Team Erreichte Runde in der Europa League Platz in der Abschlusstabelle Abschneiden im DFB-Pokal
2017/18 TSG Hoffenheim Vorrunde 3. 2. Runde
2017/18 1. FC Köln Vorrunde 18. Achtelfinale
2017/18 Hertha BSC Berlin Vorrunde 10. 2. Runde
2016/17 FSV Mainz 05 Vorrunde 15. 2. Runde
2015/16 FC Augsburg Achtelfinale 12. Sechzehntelfinale
2014/15 Borussia Mönchengladbach Sechzehntelfinale 3. Viertelfinale
2014/15 VfL Wolfsburg Viertelfinale 2. Sieger
2013/14 Eintracht Frankfurt Sechzehntelfinale 13. Viertelfinale
2013/14 SC Freiburg Vorrunde 14. Achtelfinale
2012/13 Borussia Mönchengladbach Sechzehntelfinale 8. 2. Runde
2012/13 VfB Stuttgart Achtelfinale 12. Finale
2011/12 Hannover 96 Viertelfinale 7. 2. Runde
2010/11 Bayer Leverkusen Achtelfinale 2. 2. Runde
2010/11 Borussia Dortmund Vorrunde Meister 2. Runde

Bringen wir diese Bilanz also in einen Kontext: Wir haben in aus den vergangenen neun Spielzeiten insgesamt 14 Vereine ausfindig machen können, die in der Saison vor ihrer Teilnahme an der Europa League Gruppenphase nicht international gespielt haben, bzw. höchstens ohne Erfolg an der Europa League Qualifikation teilgenommen haben. Das Folgende hat die Analyse dabei ergeben:

  • 35,7% aller Vereine haben sich anschließend verbessert
  • 7,15% blieben nahezu gleich
  • 57,15% aller Mannschaften verschlechterten sich

Etwas weniger abstrakt ausgedrückt, bedeutet das Folgendes: Insgesamt fünf Vereine konnten sich trotz der zusätzlichen Belastung verbessern und sich sogar für die Champions League qualifizieren. Am eindrucksvollsten gelang dies dabei Borussia Dortmund. Der BVB wurde nach einer Saison im Nirwana der Bundesliga (2008/09) in der Spielzeit 2009/10 Fünfter und konnte anschließend die Europa League als Sprungbrett nutzen. 2010/11 wurde die Borussia unter Jürgen Klopp sensationell Deutscher Meister. Eine ähnliche Erfolgsstory findet man beim VfL Wolfsburg. 2012/13 noch als Elfter im Niemandsland der Bundesliga, 2013/14 dann als Fünfter in die Europa League und 2014/15 neben der Vizemeisterschaft zusätzlich noch der erste Gesamtsieg im DFB Pokal in der Vereinsgeschichte.

Ein Verein konnte sich nach der erstmaligen Europa League Qualifikation in der Saison 2010/11 in der Folgesaison trotz Doppelbelastung erneut für diesen Wettbewerb qualifizieren, nämlich Hannover 96 in der Saison 2011/12. Beinahe hätte das auch der VfB Stuttgart in der Saison 2012/13 geschafft, allerdings landeten die Schwaben in der Bundesliga abgeschlagen nur auf dem zwölften Platz und hätten nur über das erreichte DFB Pokal Finale nach Europa kommen können. Weil man dies jedoch verlor, durfte man nach damaligem Reglement nur an der EL Quali teilnehmen, in der man anschließend jedoch scheiterte. Die Stuttgarter zählen dementsprechend auch zu den „Verlierern“ im Jahr der ersten Europa League Teilnahme.

Interessant sind also die tatsächlichen Verschlechterungen, die mit 57,15% ja mehr als die Hälfte aller Klubs betreffen. Zu differenzieren ist jedoch das Ausmaß der Verschlechterung. Und konstatiert werden darf hier, dass der 1. FC Köln entgegen oft falscher Annahmen der bis dato allererste deutsche Europa League Teilnehmer ist, der in der gleichen Saison, in der man das Debüt in diesem Wettbewerb gegeben hat, auch abgestiegen ist (Saison 2017/18). Zwar spielten mit Ausnahme von Borussia Mönchengladbach, das in der Saison 2012/13 als Achter nur knapp die erneute Teilnahme am internationalen Wettbewerb verpasste, in der Saison mit der Doppelbelastung mehr oder weniger lange im Abstiegskampf mit, kein weiterer Verein musste anschließend jedoch in die Relegation, obschon Klubs wie dem FSV Mainz 05 als 15. der Saison 2016/17 oder dem SC Freiburg als 14. der Saison 2013/14 die Rettung erst in allerletzter Sekunde geglückt war.

Mit welcher Belastung in der Bundesliga muss ein Europa League Teilnehmer rechnen

Unsere Analyse hat zu Tage gefördert, dass für immerhin jede dritte Mannschaft die Europa League Premiere ein Sprungbrett dazu war, um sich anschließend für die Champions League zu qualifizieren, während zumindest ein Team sich zwei Mal in Serie für die EL qualifizieren konnte. Ein unglückliches Team ist sogar abgestiegen, während etliche weitere Klubs zumindest weitaus mehr Probleme hatten als im Vorjahr. Doch woran liegt das?

Insgesamt betrachtet muss man dazu in unseren Augen auf die Entwicklungen auf dem Transfermarkt in den jeweiligen Sommern nach der überraschenden Europa League Qualifikation blicken. Denn die Teams, denen dies geglückt ist, haben dies in der Regel über geschlossene Teamleistungen geschafft, wobei hier immer auch ein paar Spieler am Werk waren, die anschließend Begehrlichkeiten geweckt haben. Und in Zeiten, wo selbst ein Abstiegskandidat aus der englischen Premier League über mehr Kaufkraft verfügt als ein deutscher Verein aus den Top vier – die Bayern und vielleicht noch den BVB mal ausgenommen –, und wo zudem noch andere Ligen aus aller Welt gelernt haben, dass solche Bundesligisten wie Augsburg, Freiburg, Köln, Hertha oder auch Mainz das Geld nicht in Geldspeichern geparkt haben, sondern bewusst damit kalkulieren müssen, gewisse Transfereinnahmen zu erzielen, sind solche Spieler nun einmal auch sehr schnell wieder weg.

So war der Hauptgrund am Kölner Abstieg möglicherweise im Weggang von Anthony Modeste zu finden, der in der Saison, in der man sich für die Europa League qualifizieren konnte, an mehr als der Hälfte aller Kölner Saisontore beteiligt war. Und wenn ein solch wichtiger Spieler geht, kommt nun einmal ein zweiter schwerer Faktor hinzu: Ein Europa League Teilnehmer braucht grundsätzlich um die drei bis vier Feldspieler mehr, um auch ausreichend Rotation durchführen zu können und der Mehrfachbelastung Stand halten zu können. Und die findet man nun einmal selten in der eigenen Jugend.

Problematischerweise gibt es in der Europa League aber nicht das große Geld, um hochwertige Einkäufe zu realisieren. Denn schaut man es mal ganz nüchtern an, so bleibt finanziell betrachtet nicht allzu viel hängen. Lediglich 2,6 Millionen Euro bekommen die Mannschaften, die es in die Gruppenphase der Europa League 2018/19 schaffen als Startgeld – und dieser Betrag viel in den vergangen Jahren sogar deutlich geringer aus. Siege in der Gruppenphase bringen weitere 360.000 Euro, ein Punktgewinn immerhin 120.000 Euro. Wer es ins Sechzehntelfinale schafft, bekommt immerhin noch mal 500.000 Euro überwiesen. Problematisch dabei: den Klubs entstehen bei teilweise langen Reisen in die entferntesten Ecken von Europa auch hohe Kosten. Fernsehgelder sind oftmals nicht der Rede wert, da es durch die Zuordnung in der Auslosung nach UEFA-Koeffizienten in der Regel nur einen, maximal aber zwei – in seltenen Fällen sogar gar keinen – attraktiven Gegner gibt. Kurzum: keine Einnahmen, mit denen man in Zeiten, in denen Spieler, die einen international weiterbringen nicht mehr im einstelligen Millionenbereich zu bekommen sind, auch nur im Ansatz etwas reißen könnte.

Die Folge ist also, dass ein Team, das seine wichtigen Leistungsträger abgibt, das Geld aus den Einnahmen nutzen muss, um nicht etwa einen gleichwertigen Spieler zu bekommen, sondern optimalerweise vier oder fünf relativ günstige Spieler mit Entwicklungspotenzial. Das beste Beispiel ist aktuell Eintracht Frankfurt. Der DFB Pokalsieger muss ohne Kevin-Prince Boateng, ohne Marius Wolf und ohne Omar Mascarell in die neue Saison gehen und darauf hoffen, dass die Neuzugänge einschlagen wie eine Bombe. Und das ist nun einmal alles andere als selbstverständlich. Zudem entsteht das Problem, dass bei einem vergrößerten Kader auch die zu zahlenden Gehälter steigen, wodurch sich die geringen Europa League Einnahmen in der Regel sehr schnell wieder in Luft auf lösen und eine Rechnung entsteht, die Null auf Null aufgeht.

Wie Sie auf Europa League Teilnehmer erfolgreich wetten können

Insgesamt betrachtet muss natürlich zwischen den Vereinen unterschieden werden, die Europa League spielen, was wir ja auch getan haben. So wird beispielsweise zur Saison 2018/19 ein RB Leipzig wohl kaum nennenswerte Probleme bekommen – vorausgesetzt, die Sachsen schaffen die Qualifikation. Dafür jedoch könnte es für Eintracht Frankfurt, wie eben angesprochen, eine richtig kritische Saison werden, in der alles davon abhängen wird, ob die Neuzugänge einschlagen oder nicht. Für Ihre Wetten sollte das also bedeuten, dass die Hessen gerade im Umfeld von ihren ersten Europa League Spielen, bei denen Rotation zudem ein Thema werden wird, immer angreifbar sind. Erst recht, wenn ein frischer Gegner ihnen gegenübersteht. Für die Berechnung der Siegwahrscheinlichkeiten, die Sie Ihren Wetten zu Grunde legen sollten, sollte dieser Faktor also durchaus berücksichtigt werden.

Last, but not least, ist zumindest die Wette darauf, dass ein Europa League Teilnehmer ein Abstiegskandidat ist, völlig aus der Luft gegriffen. Zwar kann es durchaus sein, dass die SGE in den Abstiegskampf involviert sein wird, mit Blick auf die 14 analysierten Vereine haben aber mehr Vereine im ersten Jahr als Europa League Teilnehmer einen Titel gewonnen (je eine Meisterschaft und ein DFB Pokal Sieg) als abgestiegen sind (lediglich der 1. FC Köln). Kurzum: gerade bei Teams, die sich den Begehrlichkeiten auf dem Transfermarkt nicht erwehren konnten, ist davon auszugehen, dass es eher ein zweistelliger Tabellenplatz werden wird und dass das Abenteuer Europa eine vorerst einmalige Angelegenheit war. Auf den Abstieg zu wetten, dürfte dennoch wenig Sinn ergeben.

Ist die Europa League Segen oder Fluch? Das Fazit

In diesem Beitrag haben wir Ihnen gezeigt, wie sich die bisherigen Vertreter der Bundesliga nach der Europa League Qualifikation geschlagen haben und mit welchen Problemen sie zu kämpfen hatten. In unserer Analyse haben wir dabei festgestellt, dass es für ein Drittel der analysierten Teams anschließend sogar in die Champions League ging, während etwas mehr als die Hälfte sich verschlechtert hat, was allerdings die angesprochenen, vielfältigen Ursachen hat. Zieht man nun aber theoretisch noch die Mannschaften hinzu, die bereits im Jahr vor der Europa League Teilnahme international vertreten waren, so stößt man sogar noch auf weitere Verbesserungen.

Unsere Antwort, ob die Europa League insgesamt Segen oder Fluch ist, fällt also möglicherweise etwas unbefriedigend aus. Es kommt hierbei nämlich ganz maßgeblich darauf an, was die jeweiligen Klubs daraus machen.

Eine pauschale Wertung ist dementsprechend so gut wie unmöglich, auch wenn sich – wie im Fall Eintracht Frankfurt zur Saison 2018/19 hier und da durchaus Probleme andeuten. Aber: diese Probleme entstehen vorwiegend durch eine Kombination. Erstens: eine erfolgreiche Saison weckt Begehrlichkeiten, die die Bundesliga Vertreter zum Verkauf zwingen. Und zweitens: für die Europa League muss der Kader vergrößert werden, weshalb das Geld nicht eins zu eins in einen gleichwertigen Spieler investiert werden kann, sondern auf mehrere Neuzugänge aufgeteilt werden muss. Wer sich allerdings den „Angriffen“ anderer Mannschaften erwehren kann und seine Eckpfeiler der Mannschaft beisammen hält, für den kann die Europa League durchaus auch zum Sprungbrett werden, um sich langsam an die Doppelbelastung heranzutasten und im kommenden Jahr für größere Aufgaben zu empfehlen.

8. Februar 2019 / Dennis - Kategorie: Sportwetten Ratschläge
Bundesliga Statistik & Ratgeber

Es gibt viele Mythen im Fußball, an denen praktisch gar nichts dran ist. Beispielsweise, dass der Gefoulte beim Elfmeter niemals selbst schießen sollte. Die Statistik hingegen belegt, dass die Trefferquote hier auch nicht viel anders ist wie bei anderen Schützen. Oder beispielsweise der Mythos, dass Geld alleine keine Tore schießt, der in Zeiten, in denen Teams wie der FC Bayern München in Deutschland, Juventus Turin in Italien oder auch Paris Saint-Germain in Frankreich so souverän Meisterschaft um Meisterschaft einfahren wie lange nicht mehr, definitiv nicht mehr zeitgemäß ist. Selbst Aspekte, die dem gesunden Menschenverstand zuordenbar sind, wie beispielsweise der Mythos, dass ein Platzverweis das Spiel entscheidet, trotzen dem Blick auf die Zahlen. Das Ergebnis: in ca. zwei von drei Fällen hat ein Platzverweis gar keinen Effekt.

Zeit also, auf einen weiteren Fußballmythos zu blicken, der sich um den Heimvorteil rankt. Ist es wirklich so, dass es Teams gibt, die zuhause unschlagbar sind?

Zumindest vom Gefühl her scheint es dabei durchaus so zu sein, als existiere ein Heimvorteil in der Fussball Bundesliga. Schließlich wurde beispielsweise die Auswärtsfahrt zum FC Bayern München unlängst schon mit einem Zahnarztbesuch verglichen, den man halt einmal im Jahr hinter sich bringen müsse, der aber eben unangenehm sei. Nicht nur innerhalb von Deutschland, sondern auch international sind überdies Fankurven wie die „Gelbe Wand“ in Dortmund oder die Schalker Nordkurve berühmt-berüchtigt. Doch spielen die Mannschaften deswegen zuhause besser? Oder sind vielmehr die Gegner – allesamt ja auch hochbezahlte und erfahrene Fußballprofis – tatsächlich von der Atmosphäre in einem gegnerischen Stadion innerhalb der Bundesliga so beeindruckt, dass sie ihre Leistung nicht voll abrufen können?

In diesem Beitrag wollen wir uns näher mit dem Heimvorteil in der Fussball Bundesliga beschäftigen. Dazu blicken wir einerseits auf die nackten Zahlen, die bisher noch jeden Mythos als solchen entlarvt haben oder umgekehrt zu bestätigen wussten, und befassen uns außerdem mit der Psychologie dahinter. Außerdem wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie das Wissen darüber, ob es den Heimvorteil in der Fussball Bundesliga nun gibt oder nicht, zukünftig gewinnbringend für Ihre Sportwetten auf die Beletage des deutschen Fußballs nutzen können.

Das sagt die Statistik zum Heimvorteil in der Fussball Bundesliga

Seit der Gründung der 1. Fußball Bundesliga zur Saison 1963/64 haben in den vergangenen 55 Spielzeiten insgesamt 55 Vereine in der ersten Liga gespielt. Vorwiegend bestand die Liga dabei aus 18 Mannschaften, was bei dementsprechend 34 Spieltagen á neun Begegnungen eine Summe von 306 Bundesliga Spielen pro Saison ergibt. Hinzu kamen gelegentlich noch Relegations- und Aufstiegsspiele.

Bewertet man dabei alle Saisons übergreifend seit Einführung dieses Ligasystems, so fällt auf, dass tatsächlich in mehr als 50% aller Fälle am Ende die Heimmannschaft als Sieger vom Platz gegangen ist – genauer gesagt zu 51,2%. Während sich dabei Remis und Heimniederlage bei jeweils um den Dreh 25% einreihen, lässt sich also insgesamt ableiten, dass es bei vier Spielen ca. zwei Mal einen Heimsieg zu beobachten gibt, ein weiteres Mal ein Remis und nur ein Mal von vier Fällen eine Heimpleite.

Kurzum: der Blick auf die reinen Zahlen unterstreicht, dass es den Heimvorteil in der Fussball Bundesliga tatsächlich gibt, obschon dieser in den letzten Jahren zunehmend abgenommen hat, worauf wir nun eingehen möchten.

Der Heimvorteil in der Fussball Bundesliga im Wandel der Zeit

Tatsächlich war der Heimvorteil in den ersten beiden Jahrzehnten der Fussball Bundesliga noch dermaßen ausgeprägt, dass die Heimmannschaft sogar auf eine Siegquote von über 55% kam. Mögliche Ursachen dafür könnten darauf zurückzuführen sein, dass das Reisen damals weitaus weniger komfortabel war. Mannschaften sind nicht etwa am Vortag bereits per Privatjet zum Auswärtsspiel geflogen und haben dort ein Abschlusstraining absolviert, ehe man gemeinsam im Hotel genächtigt hat und am nächsten Tag ausgeruht im Stadion des Gegners auf dem Feld stand. Oftmals mussten Mannschaften mit langen Busreisen über Nacht die Kilometer auf dem Asphalt deutscher Autobahnen und Bundesstraßen zählen.

Mit zunehmender Professionalisierung ist also der Effekt, dass Spieler körperlich beeindruckt zu weit entfernten Auswärtsspielen erschienen sind, stark zurückgegangen. So arbeiten heutzutage die meisten Bundesligisten auch bei ihren Heimspielen so, dass die Spieler am Tag vor dem Spiel alle gemeinsam ein Hotel beziehen, um sich auf diese Weise an die gemeinsamen Spielvorbereitungen zu gewöhnen, die dann zuhause und auswärts ähnlich sind. Zu sagen, dass der Heimvorteil heute deshalb aber nicht mehr existieren würde, ist dennoch falsch, denn auch im neuen Jahrtausend gehen noch über 45% aller Heimspiele an die Gastgeber, was nach wie vor ein klar erkennbarer Vorteil ist. Anbei die Zahlen der letzten fünf Spielzeiten in der Beletage des deutschen Fußballs:

Bundesliga Saison Sieg Heimteam Unentschieden Niederlage Heimteam
2017/18 45,42% 27,12% 27,46%
2016/17 49,67% 23,53% 26,80%
2015/16 44,12% 23,20% 32,68%
2014/15 47,39% 27,45% 25,16%
2013/14 47,39% 20,91% 31,70

Ergibt also in den letzten fünf Jahren folgende Durchschnittswerte:

  • 46,80% aller Heimspiele wurden gewonnen
  • 24,44% aller Partien endeten mit einem Remis
  • 28,76% aller Heimspiele gingen verloren

Hat sich die Anzahl der Unentschieden dabei im Bereich der 25% weiter eingependelt, so ist also lediglich der Trend auszumachen, dass tendenziell etwas häufiger inzwischen auch die Auswärtsmannschaft gewinnt. Waren dies früher ca. 25 von 100 Spielen, so ist es mit ca. 28-29 von 100 Spielen aber nur eine recht marginale Verschiebung, die in der jüngsten Generation stattgefunden hat.

Dennoch: geht man davon aus, dass drei Resultate (Sieg, Unentschieden und Niederlage) als potenzieller Spielausgang die gleiche mathematische Eintrittswahrscheinlichkeit von 33,33% aufweisen, so müsste sich – vorausgesetzt es gäbe den Heimvorteil nicht – bei einer Schnittmenge aus inzwischen mehr als 16.000 Pflichtspielen in der Fußball Bundesliga mittlerweile bei diesen Mittelwerten eingependelt haben. Und selbst, wenn man sagen würde, dass das Unentschieden eine grundsätzlich niedrigere Eintrittswahrscheinlichkeit hat, dann müsste es anstelle von 33:33:33 vielleicht 40:20:40 aussehen.

Dass es in der Summe aber auf ein 50:25:25 hinausläuft, ist ein klares Indiz dafür, dass der Heimvorteil in der Fussball Bundesliga existiert. Wir haben es hier also mitnichten mit einem Mythos zu tun.

Wie der Heimvorteil in der Fussball Bundesliga die Wettquoten beeinflusst

Wo eine Verteilung von 50:25:25 grundsätzlich angenommen werden kann, bzw. damit kalkuliert werden darf, dass eine Heimmannschaft im Schnitt eines von zwei Spielen gewinnt, da hat das logischerweise auch maßgeblichen Einfluss auf die Wettquoten in der Bundesliga. Hier ist nämlich klar der Trend zu erkennen, dass die Quoten für Tipp 1, sprich den Sieg der Heimmannschaft, stets niedriger sind als für Tipp X oder Tipp 2. Liegt ein ausgeglichenes Spiel zwischen zwei Tabellennachbarn vor, die in etwa gleich stark bewertet werden, so bieten Buchmacher nicht selten eine Verteilung von ungefähr 1,90 für Tipp 1, sowie jeweils 3,50 für Tipp X und Tipp 2 an.

Wichtig für Sie ist es also, diese Quoten lesen zu lernen, denn Buchmacher versuchen natürlich, ihre Wettquoten so zu gestalten, dass Ihnen hier bei keiner der Optionen ein positiver Erwartungswert entsteht, was in diesem Beispiel der Fall wäre. Tipp 1 zur Quote von 1,90 ist erst ab einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 53% im positiven Erwartungswert. Um eine Quote von 3,50 hingegen gewinnbringend spielen zu können, müssten Sie jeweils eine Eintrittswahrscheinlichkeit von mindestens 29% für diese Ereignisse anlegen können.

Sind Partien dabei Quoten technisch nahezu ausgeglichen (bspw. 2,60 für Tipp 1, 3,80 für Tipp X und 2,70 für Tipp 2), so ist das wiederum ein klares Indiz dafür, dass die Heimmannschaft hier in der deutlichen Außenseiterrolle ist. Weil aber der Durchschnitt dennoch besagt, dass mit dem Strich unterhalb der Rechnung am Ende der Saison knapp zwei von vier Heimspielen gewonnen werden, geht der Buchmacher nur selten sonderlich hoch bei Tipp 1. Ausnahmen mögen vielleicht Spiele der Außenseiter der Liga gegen die Topklubs sein. Und selbst hier geschehen immer mal wieder Überraschungen.

Sollte hingegen die Heimmannschaft favorisiert sein, finden Sie bei den Wettquoten in der Regel die deutlichsten Verteilungen. Beispielsweise eine 1,20 für Tipp 1, eine 4,00 für Tipp X und eine 5,00 für Tipp 2. Wichtig für Sie ist es, diesen Quoten nicht blind zu folgen und sich etwas dazu hinreißen zu lassen, eine Kombiwette mit fünf Tipps auf stark favorisierte Heimmannschaften abzugeben. Denn bei einer Siegquote von 50% würde statistisch betrachtet ja eigentlich schon eine 2er-Kombi scheitern. Spätestens bei einer 5er-Kombi ist das eine „faule Ei“, das Ihnen trotz deutlicher Quotenlage den Tippschein zerstört, aber nahezu vorprogrammiert.

Beachten Sie, dass der Heimvorteil in der Fussball Bundesliga sich auch in den Wettquoten widerspiegelt. Lernen Sie also, diese im richtigen Kontext zu lesen!

Die Psychologie hinter dem Heimvorteil in der Fussball Bundesliga

Nachdem unsere Analyse zu Tage gefördert hat, dass es den Heimvorteil tatsächlich gibt und er nicht etwa bloß ein weiterer Mythos ist, wollen wir noch weiter nach Erklärungsversuchen dafür suchen. Dass es mit Reisestrapazen zumindest in der Fußball Bundesliga heutzutage wohl nichts mehr zu tun haben dürfte, haben wir ja bereits herausgestellt. So mag eine Reise für ein internationales Pflichtspiel im Rahmen einer englischen Woche ans andere Ende von Europa, wo gerade im Winter auch komplett andere klimatische Bedingungen herrschen können, natürlich sehr wohl ein Faktor sein. In der Bundesliga kann davon allerdings wohl kaum die Rede sein.

Stattdessen muss der Heimvorteil also etwas Psychologisches sein, denn schließlich ist dieser auch bei großen Turnieren der Fußball-Nationalmannschaften immer wieder zu beobachten – das beste Beispiel ist hier die russische Fußballnationalmannschaft, die zwar mit dem zweitschlechtesten Platz in der FIFA Weltrangliste von allen 32 Teams bei der Fußball WM 2018 ins Turnier gegangen ist, am Ende aber doch bis ins Viertelfinale gekommen war. Nicht selten hat ein Gastgeber eine EM oder WM am Ende sogar gewonnen.

Aber warum ist das so? Hierauf hat die Forschung bislang noch keine Antwort gefunden, weswegen nur wild spekuliert werden kann. So muss es irgendwo ja schon mit dem Heimpublikum zu tun haben, allerdings ist es in allen Bundesliga Stadien laut und die Vielzahl aller Klubs bringt schließlich auch eine ganze Reihe an Auswärtsfans mit, die den Gästefanblock füllen und ebenfalls Stimmung machen.

Ein interessanter Ansatz für den Heimvorteil kommt dabei von Daniel Memmert, dem Leister des Instituts für Kognitions- und Sportspielforschung an der Sporthochschule Köln. Er führt nach ausführlicher Analyse des Heimvorteils die Beeinträchtigung durch die Atmosphäre im Stadium nämlich auf den Schiedsrichter zurück. So fand er heraus, dass die Gästeteams im Schnitt 0,5 gelbe Karten mehr kassierten als die Heimteams, woraufhin er einen Versuch unternahm und ausgebildete Schiedsrichter mit Foulszenen konfrontierte. Bei der einen Hälfte lief die Szene mit dem Lärm aus dem Stadion unterlegt. Bei der anderen Hälfte lautlos. Und tatsächlich: die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schiedsrichter bei der gleichen Szene auf gelb entschied, stieg mit dem Stadionlärm im Hintergrund um 10%. Eine Studie, die allerdings auch den Schiedsrichtern bekannt ist, die neben ihrem Ausdauertraining, um körperlich auf dem Platz mit den Profis mithalten zu können, auch mental auf die Drucksituationen in Deutschlands Stadien vorbereitet werden. Es also nur auf die Schiedsrichter zurückzuführen, wäre gewiss auch ein falscher Rückschluss.

Aber die Fans scheinen auch den eigenen Spielern möglicherweise eine Art Testosteronschub zu versetzen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. So haben britische Forscher mit Speicheltests herausgefunden, dass bei den Heimspielern tatsächlich eine erhöhte Konzentration von Testosteron im Blut war. Vielleicht deshalb, weil das Spielen vor der heimischen Kulisse auch territorial betrachtet Instinkte aus der Urzeit wach werden lässt, wobei es am Ende dann trotzdem rein spekulativ bleibt, ob Spieler mit mehr Testosteron in der Blutbahn nun so stark gepusht werden, dass sie auch leistungstechnisch einen Vorteil erhalten, der in diese 50:25:25-Verschiebung in Richtung der Heimmannschaft mündet.

Und last, but not least, darf man auch nie außer Acht lassen, dass es auch zum Fluch werden kann, zuhause zu spielen. Nämlich immer dann, wenn besonders viel auf dem Spiel steht und man die eigenen Fans im Rücken nicht enttäuschen möchte. Wie schnell ein Auftritt vor heimischer Kulisse nicht mehr länger motivierend, sondern vielmehr lähmend werden kann, mussten alleine in diesem Jahrzehnt schon große Mannschaften wie Brasilien bei der Heim-WM 2014 erfahren, als man im Halbfinale die denkwürdige 1:7-Pleite gegen Deutschland kassierte. Und auch der FC Bayern München, der 2012 das sogenannte „Finale dahoam“ in der Champions League bekam, als man in der heimischen Allianz Arena auf den haushohen Außenseiter FC Chelsea London traf, verlor am Ende ein Spiel, das man unmöglich hätte verlieren dürfen. Mit Arjen Robben in der regulären Spielzeit sowie Ivica Olic und Bastian Schweinsteiger im finalen Elfmeterschießen versagten gleich drei Spielern die Nerven vom Punkt.

Das Fazit: Was diese Erkenntnisse für Ihr Wettverhalten bedeuten

Zunächst einmal ist die Erkenntnis noch einmal zu unterstreichen, dass es den Heimvorteil in der Fussball Bundesliga tatsächlich gibt. Aus dem einstigen 50:25:25 im klassischen 3-Weg-System, das auch international insgesamt noch immer Bestand hat, ist aktuell zwar eher ein 47:25:28 geworden, nichtsdestotrotz gewinnt in nahezu einem von zwei Spielen am Ende die Mannschaft, die das Heimrecht hat. Und das ist eine wichtige Erkenntnis, die Sie für Ihr Wettverhalten im Hinterkopf behalten sollten. Dabei dürfen Sie nie vergessen, dass auch die Buchmacher diesen Effekt auf dem Schirm haben und dementsprechend in ihrer Gestaltung der Wettquoten vermerken.

Nichtsdestotrotz lassen sich durch das Wissen um den Heimvorteil immer mal wieder interessante Spots für ansprechende Sportwetten zur Fussball Bundesliga finden. Wir hoffen, diese Erkenntnisse helfen Ihnen zukünftig dabei, dass Ihnen genau das gelingt, und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihren Bundesliga Wetten.

6. Februar 2019 / Dennis - Kategorie: Sportwetten Ratschläge
Bundesliga Statistik & Ratgeber

Der Videobeweis in der Bundesliga wurde erstmals zur Saison 2017/18 hin getestet. Und obwohl es einige Unstimmigkeiten und teils heftige Kritik gab, wurde bei der DFB Mitgliederversammlung im März 2018 beschlossen, die VAR-Technik („Video assistant referee“) ab der Saison 2018/19 ganz offiziell zu nutzen, wobei es lediglich eine einzige Enthaltung in der klaren Abstimmung gab. Egal, was man von der Technik also halten mag: schon jetzt steht fest, dass man sich an sie gewöhnen muss. Und umso interessanter ist es, aus Sportwetten Sicht auf dieses Thema etwas genauer draufzuschauen, um der Frage nachzugehen, welche Wett-Möglichkeiten sich aus dem Einsatz dieser Technik ergeben, die ja auch gerade erst bei der Fußball WM 2018 erstmals bei einem großen Turnier regelrecht für Furore gesorgt hat.

Dabei ist mit dem Videobeweis die Auswertung einer Videoaufnahme während des Spielgeschehens gemeint. Das bedeutet, dass ein Videoreferee, der das Spiel zeitgleich in einer Kabine mit mehreren Monitoren und Kameraeinstellungen verfolgt, per Funk in die Tatsachenentscheidung des auf dem Platz befindlichen Schiedsrichters eingreifen kann. Und genau das sorgt immer mal wieder für Unverständnis, da einige Fehlentscheidungen auf diese Weise korrigiert werden, während andere Fehler wiederum nicht gerade gebogen werden. Das liegt natürlich daran, dass es klare und offizielle Regeln zum Videobeweis in der Bundesliga gibt, an die sich die Schiedsrichter entsprechend halten müssen. Auf diese Regeln wollen wir Sie dabei im heutigen Sportwetten Ratgeber ebenso hinweisen wie auf die Wett-Möglichkeiten, die hiermit einhergehen. Denn eines steht fest: obschon es einen Videobeweis schon lange in Sportarten wie American Football, Eishockey oder auch Basketball gibt (selbst im Handball wurde er zur WM 2015 eingeführt), hat er dennoch das Potenzial, das Spiel, wie man es kennt, nachhaltig zu verändern.

In diesem Ratgeber Beitrag wollen wir uns dabei nun in vollem Umfang dem Videobeweis in der Bundesliga zuwenden. Denn mit einer zunehmenden Ausweitung der VAR-Technik – so testet ab der Saison 2018/19 auch erstmals die Zweite Fußball Bundesliga den Videobeweis – wird die Relevanz dieses in der vergangenen Saison noch so umstrittenen wie dominanten Themas noch weiter zunehmen. Umso wichtiger also, dass Sie die Situationen kennen, in denen ein Videoschiedsrichter eingreift und in denen weiterhin irreguläre Tore und folgenlose Fehlentscheidungen möglich sind, sowie aus diesem Wissen eine klare Sportwetten Strategie ableiten können.

Videobeweis in der Bundesliga – das sind die offiziellen Regeln

Seit Sommer 2017 ist der Videobeweis in der Bundesliga im Einsatz und gerade in der Hinrunde hatte man so manches Mal den Eindruck, dass so richtig eigentlich niemand weiß, wann genau er zum Einsatz kommt und wann nicht. Zumindest wirkte es so, als „verschlimmbessere“ die VAR-Technik die Situation bloß. Hier und da wurde zwar mal ein Abseitstor aberkannt oder ein berechtigter Elfmeter nach Prüfung durch den Videoschiedsrichter doch noch gegeben, ein anderes Mal blieb eine Aberkennung eines irregulären Tors aber unverständlicherweise aus, während klare Fehlentscheidungen bestehen blieben. Umso heftiger fiel schließlich in der spielfreien Winterpause in Deutschland die Kritik an diesem Videobeweis in der Bundesliga aus, sodass sich die DFL dazu genötigt sah, noch mal klipp und klar auf den Punkt zu bringen, was man mit dieser Technik überhaupt vorhat. Und hierin erklärt sich im Endeffekt auch die Vorgehensweise.

Denn: Anspruch des Videobeweises ist es keineswegs, sämtliche Fehlentscheidungen nachkorrigiert und somit die Tatsachenentscheidung des Spielleiters auf dem Platz ad absurdum zu führen. Stattdessen soll der Videobeweis lediglich bei offensichtlich klar falschen Entscheidungen greifen und dazu führen, dass die spielentscheidenden Fehlentscheidungen nachkorrigiert werden.

Problem an der Sache: wie definiert man „offensichtlich klar falsch“ oder „spielentscheidend“? Denn genau hierin lag in der ersten Testsaison in der Bundesliga auch das Hauptproblem. Während manch ein Videoschiedsrichter Fehlentscheidungen, in die eigentlich nicht eingegriffen werden soll, nicht stehen lassen konnte und den Schiedsrichter hier „überstimmt“ hat, da blieb der VAR-Raum in anderen Spielen in identischen Situationen kurzerhand stumm. Bei den Zuschauern vermittelte das einen zweifelhaften Eindruck und hinterließ ein deutliches Geschmäckle. Während eher wohlgesonnene Zuschauer noch den Eindruck von Uneinigkeit gewinnen konnten, da bekamen die Kritiker weiter Öl ins Feuer gegossen für ihre „Fußballmafia DFB“-Transparente und Gefühle, vom deutschen Fußballbund mit Absicht benachteiligt zu werden.

Am Ende ist der Videobeweis aber auch ein Lernprozess für die Schiedsrichter und dessen Assistenten – sowohl auf dem Platz als auch daneben und im VAR-Raum, wo von Köln aus die Spiele von insgesamt 23 langwierig geschulten Schiedsrichtern mitverfolgt worden sind in der Testsaison 2017/18. Kommen wir also nun zu den Regeln, an die sich die Beteiligten beim Videobeweis in der Bundesliga zu halten haben. Hierbei gibt es nämlich eigentlich „nur“ vier Arten von Entscheidungen, die korrigiert (bzw. im ersten Schritt erst mal überprüft) werden sollen. Hierbei handelt es sich um die folgenden Bereiche, die wir gleich etwas ausführlicher für Sie besprechen möchten:

  1. Ist das Tor regulär oder nicht?
  2. Ist das Strafstoß-Urteil richtig?
  3. Ist die Rote-Karte gerechtfertigt?
  4. Hat der Schiedsrichter den richtigen Spieler bestraft?

Verifizierung eines Tors

Die Frage, ob ein Treffer regulär ist oder nicht, kann auf vielseitige Art und Weise überprüfenswert sein. Der Videoschiedsrichter überprüft dabei, ob ein Foul vorausgegangen ist oder nicht. Ob eine Abseitssituation vorlag oder nicht. Ob es beispielsweise ein Handspiel gab oder nicht. Aber auch, ob der Ball die Torlinie vollständig überschritten hat oder nicht (vgl. Torlinientechnik). Selbstverständlich werden auch vergleichbare Regelwidrigkeiten vom Videoschiedsrichter geahndet.

Nur kommt genau jetzt der Knackpunkt: All diese Eingriffe können nur dann stattfinden, wenn der Videoreferee zur Einschätzung kommt, dass die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters auf dem Platz offensichtlich falsch ist. Ist der Videoschiedsrichter beispielsweise bei einem grenzwertigen Stürmerfoul, das vom Schiedsrichter nicht geahndet worden ist, nicht zu 100% überzeugt, dass dies ein glasklares Foul ist, so sind ihm hier die Hände gebunden, einzugreifen, da die Entscheidung des Schiedsrichters zwar nicht 100%ig richtig zu werten ist, aber umgekehrt eben auch nicht offensichtlich falsch.

Der Videoschiedsrichter ist schließlich nur eine Position im Team des Schiedsrichters und keineswegs derjenige, der hier das letzte Wort hat. Theoretisch besteht deshalb auch die Chance, dass der Videoschiedsrichter per Funk einen Hinweis gibt und der Schiedsrichter anschließend am Spielfeldrand selbst die Szene noch einmal anschaut. Weil das aber ein starker Eingriff in den Spielfluss ist, sollen solche Spielpausen möglichst nur im Notfall eingelegt werden, weshalb schon eine spielentscheidende Situation vorliegen müsste, damit der Videoschiedsrichter den eigentlichen Schiedsrichter zur Nachlese vom Platz holt.

Überprüfung einer Elfmeter-Entscheidung

Jede Elfmeter-Entscheidung in der Bundesliga wird vom Videoschiedsrichter überprüft, wobei auch ausgebliebene Elfmeter-Pfiffe hier mehrfach angeschaut und bewertet werden. Problematisch dabei: die Diskussion um manche Strafstöße ist selten eine Diskussion, in der es nur Schwarz und Weiß, also „ja“ oder „nein“ gibt. Über manche Strafstöße wurde schon in der Vergangenheit noch lange vor dem Videobeweis heftig diskutiert. Von „den kann man geben“ oder auch „den muss man nicht geben“ ist dann in der Regel die Rede, wobei es final nun einmal nicht aufzulösen ist.

Wie soll also in solchen Fällen, die allermindestens im ersten Moment unklar sind, ein Videoschiedsrichter bewerten können, dass hier ein glasklarer Elfmeter nicht gegeben worden ist oder den Elfmeterpfiff aberkennen, wenn die Berührung möglicherweise nicht ausgereicht haben könnte? Wirklich nachhaltig eingreifen kann ein Videoschiedsrichter hier also eigentlich nur, wenn eine klare Schwalbe vorlag, oder umgekehrt ein unumstößliches Foulspiel, das nicht geahndet worden ist. Wie sonst soll man denn hierbei von einer „offensichtlich klaren Fehlentscheidung“ des Mannes auf dem Platz sprechen können, die ja Grundvoraussetzung für ein Eingreifen ist?

Überprüfung einer Rote-Karte-Entscheidung

Gleiches gilt für Entscheidungen, bei denen eine rote Karte im Mittelpunkt steht. Sei dies ein Platzverweis, der vom Videoschiedsrichter nun noch mal unter die Lupe genommen wird, oder eine sehr grenzwertige Szene wie beispielsweise eine Tätlichkeit, die der Schiedsrichter auf dem Feld kurzerhand übersehen hat. So kann er dem Schiedsrichter hier durchaus den Impuls geben, einem solchen Spieler nachträglich die rote Karte zu zeigen, während umgekehrt aber auch gegebene rote Karten per Videobeweis wieder zurückgenommen werden können.

Auch hier gilt aber, dass es eine glasklare Fehlentscheidung gegeben haben muss. Der Videobeweis in der Bundesliga ist in diesem Fall also kein Wundermittel, sondern soll eben nur die gravierenden Fehlentscheidungen aus dem Spiel nehmen.

Überprüfung der Spieleridentität

In der Vergangenheit kam es hier und da schon mal vor, dass ein Schiedsrichter auf dem Feld einen Spieler vom Platz gestellt oder mit gelber Karte verwarnt hat, der gar nicht der Übeltäter war. Verwechslungen von Spielern kommen nun mal vor. Und auch dies ist neuerdings ein Fall für den Videoreferee, der den Schiedsrichter hier klar und deutlich auf etwaige Verwechslungen hinzuweisen hat.

Immerhin darf man konstatieren, dass es im Rahmen vom Videobeweis bislang in der Bundesliga noch keine Fehlentscheidung wegen der VAR-Technik in puncto Spielerverwechslungen gab. Zumindest hier scheint der Videobeweis also eine eindeutig positive Neuerung zu sein.

Situationen, in die der Videobeweis nicht eingreift

Videoschiedsrichter und Schiedsrichter sind per Funk miteinander verbunden, was aber eben nicht bedeutet, dass sie permanent miteinander diskutieren. Denn: alle Fälle, die in den eben genannten Punkten nicht angesprochen worden sind, werden ausdrücklich nicht vom Videoschiedsrichter bewertet und an den Schiedsrichter kommuniziert. Wird ein unrechtmäßer Freistoß gegeben, so mag das dem Videoschiedsrichter zwar auffallen und ggf. auch sauer aufstoßen – würde man allerdings solche Szenen nun auch noch bewerten müssen (und Fouls sind nun einmal nicht immer glasklar, weshalb hier Zeit gebraucht wird), würde am Ende vom Spiel noch weniger Nettozeit für das Fußballspielen übrig bleiben. Wenn ein solcher irregulärer Freistoß dann anschließend sogar zum Torerfolg führt, wie es beispielsweise beim WM 2018 Finale zwischen Frankreich und Kroatien der Fall war, dann mag sich das zwar fürchterlich ungerecht anfühlen, dennoch sind dem Videoschiedsrichter hier aus gutem Grund die Hände gebunden.

Pro Überprüfung einer Szene durch den das Video-Referee-Team fallen durchschnittlich zehn bis 40 Sekunden an. Umso wichtiger, dass neben den hier dargestellten Überprüfungen, die allesamt eine Partie auf den Kopf stellen und maßgeblich prägen können, auch vieles in der Hand des Spielleiters auf dem Platz verbleibt, sodass es am Ende immer noch ein flüssiges Fußballspiel bleibt und es nicht etwa wie bei „American Football“ so viele Unterbrechungen gibt, dass regelmäßig die Uhr angehalten werden muss.

Welche Wett-Möglichkeiten ergeben sich durch den Videobeweis in der Bundesliga?

Bei der WM 2018 handelte es sich um die 21. Austragung einer Endrunde einer Weltmeisterschaft im Fußball. Einige Rekorde wurden dabei wieder einmal aufgestellt. Unter anderem auch der Folgende: In der Vorrunde des Turniers wurden sage und schreibe 24 Elfmeter gepfiffen, was bei 48 Spielen einen Schnitt von 0,5 Strafstößen pro Partie ergibt. Brisant dabei: bislang war die Rekordmarke von Elfmetern in einer Vorrunde bei 18 gelegen (1990, 1998 und 2002), was nun um Welten übertroffen wurde. Oft hat man dabei Stimmen aufkommen gehört, die hier eine direkte Korrelation mit dem Videobeweis sehen wollen, der erstmals bei der WM 2018 auch bei einem internationalen Turnier zum Einsatz kam. Und sollte es wirklich so sein, dass es wegen des Videobeweises mehr Elfmeter gibt als bisher, so würden sich hier eine Reihe von hochinteressanten Wett-Möglichkeiten ergeben. Alleine schon die Torschützenwette würde hier und da zu ausgesprochen ansprechenden Situationen führen, denn wenn es mehr Elfmeter gibt, dann treffen auch die festen Elfmeterschützen der 18 Bundesligisten zukünftig häufiger. Und weil hier nicht immer der Stürmerstar antritt, sondern auch mal Mittelfeld- oder Abwehrspieler, wären Torschützenwetten auf solche ansonsten eher harmlosen Spieler schnell in einem deutlich positiven Erwartungswert.

Genau diesen Zahn möchten wir Ihnen aber gleich ziehen, denn mit Vergleichswert aus der Bundesliga lässt sich klar konstatieren, dass der starke Anstieg an Elfmeter-Entscheidungen bei der Fußball WM 2018 in keinem direkten Zusammenhang mit dem Videobeweis steht. Denn: in der Bundesliga Saison 2017/18 haben insgesamt die üblichen 306 Ligaspiele (zzgl. zwei Relegationsspielen) stattgefunden. Und hier gab es unter Videobeweis insgesamt 94 finale Elfmeter-Pfiffe, während es in der Saison 2016/17 noch 98 Stück gewesen sind – wohlgemerkt ohne Videobeweis. Bei deutlich höherer Fallzahl als bei den 48 Spielen aus der WM 2018 Vorrunde hat sich die Elfmeteranzahl also sogar um vier Stück verringert, weshalb der Rückschluss, dass der Videobeweis zu mehr Elfmetern führt, als falsch bewertet werden muss. Folgerichtig ergibt sich hier auch keine Wett-Möglichkeiten für Sie.

Aber: Veränderungen in Ihrem Wettverhalten bringt der Videobeweis letzten Endes doch mit, obschon diese im Endeffekt eher als marginal zu bewerten sind. Dennoch muss konstatiert werden, dass der Videobeweis in der Bundesliga die Spiele auf lange Sicht gesehen gerechter gestaltet. Die ganz krassen Fehlentscheidungen bleiben erfreulicherweise nun einmal aus. Und genau deshalb gibt es fortan nicht mehr die Situation, dass eine Mannschaft, die als haushoher Favorit in ein Spiel geht, wegen einer frühen roten Karte nebst Strafstoß für die gegnerische Mannschaft (obschon beides offenkundig eine krasse Fehlentscheidung ist) überraschend ihr Spiel verliert. Denn selbst, wenn das nur ein einziges Mal in 100 Fällen vorkommt (also 1x in drei Spielzeiten), so ist das dann am Ende dennoch eine Verschiebung der Eintrittswahrscheinlichkeiten der Siege der beiden Kontrahenten um eben dieses eine Prozent. Was Ihnen dabei vielleicht nicht viel vorkommen mag, das kann gerade bei hohen Außenseiterquoten aber ganz schnell den Unterschied darüber ausmachen, ob eine Wette einen positiven oder negativen Erwartungswert aufweist. Kurzum: ob sie spielbar ist oder nicht.

Festzuhalten ist also, dass der Videobeweis in der Bundesliga die Favoritentipps ein kleines Stückchen sicherer macht. Selbstverständlich wird es auch zukünftig regelmäßig vorkommen, dass sich der Goliath gegen den David mal blamiert, aber dann wegen taktischer Gründe oder einfach, weil der Underdog besser in das Spiel findet, und nicht etwa wegen einer spielentscheidenden Situation, in der der Schiedsrichter mit einer krassen Fehlentscheidung den Favoriten den Sieg kostet.

Videobeweis in der Bundesliga – das Fazit

Es mag nicht viel sein, was der Videobeweis in der Bundesliga Ihnen als Wett-Möglichkeit anbietet, aber wenn es nur dieses eine Prozentpünktchen ist, das Sie zukünftig zusätzlich auf die Eintrittswahrscheinlichkeit des Favoritensiegs anlegen können, so wird das Ihre Sportwetten zumindest minimal akkurater gestalten.

Wir hoffen, dass Sie bei einem komplizierten Thema, das die Bundesliga in der Einführungssaison 2017/18 wie kein anderes auf Trab gehalten hat, nun etwas klarer sehen und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihren Bundesliga Wetten.

5. Februar 2019 / Dennis - Kategorie: Sportwetten Ratschläge
Bundesliga Statistik & Ratgeber

Wetten auf Aufsteiger sind immer etwas Besonderes. Am Anfang der Saison weiß man schließlich noch nicht, wo der Verein wirklich steht. Und sollte er sich anfänglich gut schlagen und vielleicht sogar nach dem ersten Viertel oder sogar Drittel der Saison mit einer guten Ausbeute an Punkten dastehen, so bleibt stets noch das Risiko bestehen, dass der Neuling von Heute auf Morgen einbricht und doch noch runter muss. Kurzum: in der Fußball Bundesliga haben Wetten auf die beiden Aufsteiger (bzw. in manchen Fällen sogar drei Aufsteiger) immer viel Potenzial dazu, Tippscheine gehörig zu durchkreuzen. Erst recht, wenn Sie vorwiegend auf auswählte Partien der Fußball Bundesliga Kombi-Wetten zu spielen pflegen, wie es laut Statistiken der Buchmacher die breite Masse bevorzugt macht.

Aber: in der Regel profitiert man auch nach starker Hinrunde selbst in der Rückrunde noch regelmäßig von weitestgehend attraktiven Quoten auf den Aufsteiger, was diese Wettmöglichkeit wiederum auch so attraktiv gestaltet. Umso wichtiger ist es also, dass man bei dem betreffenden Klub auch den richtigen Riecher hat. Denn während beispielsweise der 1. FC Kaiserslautern im Jahr 1997 als Aufsteiger sogar Deutscher Meister geworden ist oder RB Leipzig 20 Jahre später im Jahr 2017 als Bundesliga Debütant auf Anhieb Vizemeister und Champions League Teilnehmer wurde, da konnte die TSG Hoffenheim in ihrer Debütsaison 2008/09 zwar die Herbstmeisterschaft feiern, ging am Ende aber nur als Siebter über die Zielgerade und musste anschließend acht Jahre auf die erstmalige Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb warten.

Und dann wären neben diesen hervorstechenden Beispielen für außergewöhnliche Leistungen eines Aufsteigers ja auch die zahlreichen Teams, die nach dem Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs postwendend wieder runter mussten. Nach Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf (beide 2012/13) und Eintracht Braunschweig (2013/14) traf dieses Schicksal zuletzt den SC Paderborn in der Saison 2014/15. Und nichtsdestotrotz scheinen auch das möglicherweise nur Ausnahmen zu sein, denn der direkte Abstieg eines Aufsteigers im ersten Jahr der Bundesligazugehörigkeit scheint auch eher die Ausnahme als die Regel zu sein. So gelang es zuletzt auch kleinen Klubs wie Darmstadt 98, dem FC Ingolstadt oder auch dem SC Freiburg sich nach dem Aufstieg trotz winzigem Etat und bitteren Abgängen in der Bundesliga zu halten. Zumindest vorübergehend. Denn während die ersten beiden Mannschaften das Oberhaus des deutschen Fußballs schon wieder verlassen haben, da gilt der Sport-Club aus dem Schwarzwald seit jeher als eine Art „Fahrstuhlmannschaft“, die ähnlich wie Eintracht Frankfurt, der 1. FC Köln, der 1. FC Nürnberg oder auch der FC St. Pauli so oft wie keine anderen Teams zwischen der 1. Fußball Bundesliga und der Zweiten Liga hin- und herwechseln wie ein Fahrstuhl durch die Stockwerke eines Bürogebäudes.

Auf was gilt es also zu achten, wenn man auf die Bundesliga Aufsteiger wetten möchte? Was ist den Neulingen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Nürnberg zur Saison 2018/19 konkret zuzutrauen? Und wie genau sieht die Statistik für das erste Jahr aus? Fragen wie diese beantworten wir Ihnen in diesem Beitrag, wo wir uns die vergangenen Bundesliga Aufsteiger in der Analyse vornehmen. Stets auf der Suche nach Rückschlüssen, die für zukünftig noch erfolgreichere Bundesliga Wetten gezogen werden können.

Die erste Saison eines Aufsteigers in Zahlen

Um eine Grundlage für Überlegungen zu Wetten auf Aufsteiger in die Fußball Bundesliga zu haben, wollen wir im ersten Schritt auf die nackten Zahlen der Aufsteiger blicken. Hierzu haben wir uns mit allen Aufsteigern in die Beletage des deutschen Fußballs auseinandergesetzt, seitdem zur Saison 2008/09 das Aufstiegssystem dahingehend verändert worden ist, dass nur noch zwei Mannschaften direkt aus der Ersten Liga ab- und aus der Zweiten Liga aufsteigen, während der 16. der Bundesliga gegen den Dritten der 2. Fußball Bundesliga in zwei Relegationsspielen antreten muss. Nur zwei Mal von bislang zehn Relegationen seit 2009 setzte sich dabei der Zweitligist durch, sodass es acht Mal nur zwei Aufsteiger gab und lediglich in den Jahren 2009 und 2012 drei Aufsteiger.

Im Folgenden haben wir für Sie analysiert, wie sich die Vereine in der anschließenden Saison geschlagen haben.

Abschneiden der Bundesliga Aufsteiger in der Saison 2017/18

Mit dem VfB Stuttgart als Meister der Zweiten Liga und Hannover 96 als Vizemeister kehren erstmals seit Veränderung des Aufstiegssystems gleich beide Absteiger der Vorsaison in die Beletage des deutschen Fußballs zurück. Eintracht Braunschweig als Dritter scheitert in der Relegation.

Mannschaft Tabellenplatz Punkte Siege Unentschieden Niederlagen
VfB Stuttgart 7. 51 15 (44,1%) 6 (17,65%) 13 (38,25%)
Hannover 96 13. 39 10 (29,4%) 9 (26,5%) 15 (44,1%)

Beide Aufsteiger halten die Klasse. Am Ende hat der VfB Stuttgart sogar „Pech“, dass Eintracht Frankfurt den DFB Pokal gewinnt, was die Schwaben die Europa League Qualifikation kostet.

Abschneiden der Bundesliga Aufsteiger in der Saison 2016/17

Als Zweitligameister kehrt der SC Freiburg nach nur einem Jahr Zweitklassigkeit ins Oberhaus des deutschen Fußballs zurück. Begleitet wird der Sport-Club vom Zweiten RB Leipzig, während der 1. FC Nürnberg in der Relegation scheitert.

Mannschaft Tabellenplatz Punkte Siege Unentschieden Niederlagen
SC Freiburg 7. 48 14 (41,2%) 6 (17,6%) 14 (41,2%)
RB Leipzig 2. 67 20 (58,8%) 7 (20,6%) 7 (20,6%)

Abschneiden der Bundesliga Aufsteiger in der Saison 2015/16

Mit Zweitligameister FC Ingolstadt und Zweitplatziertem SV Darmstadt 98 gibt es zwei Überraschungsaufsteiger in die Beletage des deutschen Fußballs. Der Drittplatzierte Karlsruher SC scheitert in der Relegation. Ähnlich überraschend wie ihr Aufstieg fällt auch die Debütsaison der beiden Aufsteiger aus:

Mannschaft Tabellenplatz Punkte Siege Unentschieden Niederlagen
FC Ingolstadt 11. 40 10 (29,4%) 10 (29,4%) 14 (41,2%)
SV Darmstadt 98 14. 38 9 (26,5%) 11 (32,3%) 14 (41,2%)

Mit fast identischem Abschneiden sichern sich beide Überraschungsteams den Klassenerhalt – müssen allerdings beide in der darauffolgenden Saison gemeinsam runter…

Abschneiden der Bundesliga Aufsteiger in der Saison 2014/15

Erster Aufsteiger wurde der 1. FC Köln, den der Zweitplatzierte SC Paderborn begleitete. Die SpVgg Greuther Fürth scheiterte als Drittplatzierter in der Relegation. So schnitten die beiden Aufsteiger ab:

Mannschaft Tabellenplatz Punkte Siege Unentschieden Niederlagen
1. FC Köln 12. 40 9 (26,5%) 13 (38,2%) 12 (35,3%)
SC Paderborn 18. 31 7 (20,6%) 10 (29,4%) 17 (50%)

Gleiches Bild wie in der Vorsaison: der Zweitligameister landet im Niemandsland der Bundesliga und sichert sich damit einen ungefährdeten Klassenerhalt, während der Zweite der Zweiten Liga als Schlusslicht direkt absteigt.

Abschneiden der Bundesliga Aufsteiger in der Saison 2013/14

Erneut stieg Hertha BSC Berlin als frischgebackener Zweitligameister auf – begleitet vom Zweitplatzierten Eintracht Braunschweig.

Mannschaft Tabellenplatz Punkte Siege Unentschieden Niederlagen
Herta BSC Berlin 11. 41 11 (32,4%) 8 (23,5%) 15 (44,1%)
Eintracht Braunschweig 18. 25 6 (17,6%) 7 (20,6%) 21 (61,8%)

Dieses Mal schaffte der Hauptstadtklub den Klassenerhalt mit deutlichem Vorsprung von 14 Punkten zum rettenden Ufer, während die Niedersachsen bei zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz als direkter Absteiger wieder runter mussten.

Abschneiden der Bundesliga Aufsteiger in der Saison 2012/13

Durch den Sieg der Düsseldorfer gab es in dieser Spielzeit folgerichtig zum bis dato letzten Mal in der Geschichte drei Aufsteiger in die Fußball Bundesliga. Zweitligameister wurde die SpVgg Greuther Fürth und Zweiter Eintracht Frankfurt. Und so endete anschließend die Saison der drei Aufsteiger:

Mannschaft Tabellenplatz Punkte Siege Unentschieden Niederlagen
SpVgg Greuther Fürth 18. 21 4 (11,75%) 9 (26,5%) 21 (61,75%)
Eintracht Frankfurt 6. 51 14 (41,15%) 9 (26,5%) 11 (32,35%)
Fortuna Düsseldorf 17. 30 7 (20,5%) 9 (26,5%) 18 (53%)

Eine der kontroversesten Saisons. Während Zweitligameister und Relegationssieger beide direkt wieder abgestiegen sind, erreichte der Zweite der vorherigen Saison der Zweiten Liga erstmals seit Veränderung des Aufstiegssystems auf Anhieb den europäischen Wettbewerb.

Abschneiden der Bundesliga Aufsteiger in der Saison 2011/12

Als deutlicher Zweitligameister stieg Hertha BSC Berlin in die Fußball Bundesliga auf. Der Zweitplatzierte FC Augsburg erhielt wegen der besseren Tordifferenz ebenfalls das Startrecht, während der VfL Bochum als Dritter in der Relegation die Qualifikation für die Bundesliga verpasste. So haben sich die beiden Aufsteiger geschlagen:

Mannschaft Tabellenplatz Punkte Siege Unentschieden Niederlagen
Hertha BSC Berlin 16. 31 7 (20,6%) 10 (29,4%) 17 (50%)
FC Augsburg 14 38 8 (23,5%) 14 (41,2%) 12 (35,3%)

Der amtierende Zweitligameister musste anschließend in der Relegation den sofortigen Wiederabstieg gegen Fortuna Düsseldorf hinnehmen.

Abschneiden der Bundesliga Aufsteiger in der Saison 2010/11

Zur Saison 2010/11 stieg der 1. FC Kaiserslautern als Zweitligameister auf und wurde vom Vizemeister FC St. Pauli begleitet. Der Drittplatzierte FC Augsburg scheiterte in der Relegation am 1. FC Nürnberg.

Mannschaft Tabellenplatz Punkte Siege Unentschieden Niederlagen
1. FC Kaiserslautern 7. 46 13 (38,3%) 7 (20,5%) 14 (41,2%)
FC St. Pauli 18. 29 8 (23,5%) 5 (14,7%) 21 (61,8%)

Während der Zweitligameister mit großem Abstand die Klasse hielt, stieg der FC St. Pauli mit deutlichem Abstand als Tabellenletzter postwendend wieder ab.

Abschneiden der Bundesliga Aufsteiger in der Saison 2009/10

Zur Saison 2009/10 gab es neben Zweitligameister SC Freiburg und Vizemeister 1. FSV Mainz in Form vom 1. FC Nürnberg als Sieger der Relegation noch einen dritten Aufsteiger. Die Teams haben dabei in dieser Saison wie folgt abgeschnitten:

Mannschaft Tabellenplatz Punkte Siege Unentschieden Niederlagen
SC Freiburg 14. 35 9 (26,5%) 8 (23,5%) 17 (50%)
1. FSV Mainz 05 9. 47 12 (35,3%) 11 (32,35%) 11 (32,35%)
1. FC Nürnberg 16. 31 8 (23,5%) 7 (20,5%) 19 (56%)

Der 1. FC Nürnberg sicherte sich anschließend mit zwei Siegen in der Relegation den Klassenerhalt, sodass alle drei Aufsteiger erstklassig blieben.

Gesamtstatistik der Bundesliga Aufsteiger im ersten Jahr seit 2009

Schauen wir also, wie es um die konkreten Werte aller Aufsteiger in der Summe steht und welche Statistiken wir daraus mitnehmen können:

  • Insgesamt zwei Aufsteiger mussten in ihrer ersten Saison in der Ersten Liga in die Relegation. Dort gab es jeweils einen Klassenerhalt und einen direkten Wiederabstieg. Insgesamt sind damit sechs der letzten 20 Aufsteiger direkt wieder abgestiegen (entsprecht 30%).
  • Zwei Mal erreichte ein Aufsteiger die Europa League Plätze, wobei der SC Freiburg 2017/18 in der dritten Runde der Qualifikation scheiterte, und ein Mal ging es für einen Aufsteiger direkt in die Champions League. Damit haben drei der letzten 20 Aufsteiger nach ihrer ersten Bundesliga Saison international gespielt (und damit immerhin 15%).
  • Die durchschnittliche Punktzahl, die die letzten 20 Aufsteiger in die Bundesliga erzielt haben, liegt bei 38,95 Punkten in der ersten Saison nach dem Aufstieg.
  • Das bedeutet, dass ein Aufsteiger durchschnittlich 29,56% seiner Spiele in der ersten Saison in der Bundesliga gewonnen hat.
  • Durchschnittlich 25,87% aller Matches eines Aufsteigers im ersten Jahr endeten damit Unentschieden.
  • Und in 44,57% aller Spiele ging einer der letzten 20 Aufsteiger in die Bundesliga durchschnittlich als Verlierer vom Platz in seinem ersten Jahr der Zugehörigkeit zur Bundesliga.

Die Bilanz der Bundesliga Aufsteiger im ersten Jahr im Kontext

Mit Blick auf die hier aufwändig zusammengetragenen Daten, Durchschnittswerte und Statistiken lassen sich also eine Reihe von Rückschlüssen für zukünftige Wetten ziehen, die es allerdings in der richtigen Kontext einzubetten gilt. Hier ein paar Gedanken, die Sie für zukünftige Wetten im Hinterkopf behalten sollten:

  • Ausgehend von der Bilanz der letzten 20 Aufsteiger hat eine Mannschaft in ihrer ersten Bundesligasaison eine Chance von ca. 70% auf den Klassenerhalt. Eine Langzeitwette auf den Abstieg sollte dementsprechend nur eingegangen werden, wenn die durchschnittlichen 30% hier für einen positiven Erwartungswert ausreichen, was in der Regel nicht gegeben ist, da die Aufsteiger automatisch auch immer zu den Topfavoriten auf den direkten Abstieg zählen.
  • Die Langzeitwette darauf, dass ein Aufsteiger die Klasse hält, dürfte also oftmals vielversprechend sein.
  • Bei „nur“ 44,57% aller durchschnittlich verlorenen Partien eines Aufsteigers in seinem ersten Jahr ist es insgesamt keine gute Idee, unreflektiert gegen den Aufsteiger zu setzen. Auch diese Wetten müssen immer individuell geprüft werden.
  • Bei nur drei von 20 Aufsteigern, die anschließend international gespielt haben (1x Champions League, 1x Europa League Gruppenphase und 1x Europa League Qualifikation), darf ein Aufsteiger allerdings auch nicht zu positiv eingeschätzt werden, worauf auch die durchschnittlich erzielten 38,95 Punkte hinweisen.
  • Schließlich gewinnt ein Aufsteiger auch nur 29,56% seiner Spiele – und damit nur eines von drei bis vier Spielen. Eine Wette, die allerdings durchaus interessant sein kann, da die Quoten auf den Sieg des Aufsteigers oftmals bereits ab Eintrittswahrscheinlichkeiten von um die 15-20% für einen Sieg im positiven Erwartungswert liegen.
  • Aufsteiger spielen in ihrem ersten Jahr genau so oft Unentschieden, wie der ligaweite Durchschnitt liegt: um die 25% – und damit durchschnittlich jedes vierte Spiel. Werte, mit denen man die Quoten der Buchmacher leider nur selten schlägt.

Lässt die Art und Weise des Aufstiegs Rückschlüsse für das erste Jahr in der Bundesliga zu?

Seit Änderung des Aufstiegssystems zur Saison 2008/09 haben wir alle 20 Aufsteiger zur Fußball Bundesliga analysiert. Interessant dabei: fünf Mal schnitt erwartungsgemäß der amtierende Zweitligameister besser ab als der Zweite der vorherigen Saison. Aber: die vier Vereine, die „nur“ als Zweiter der Zweiten Liga aufgestiegen sind und anschließend besser abschnitten als der amtierende Meister, erzielten dafür umso bessere Ergebnisse – allen voran RB Leipzig, das auf den zweiten Platz in Liga zwei auch die Vizemeisterschaft in der Bundesliga feiern konnte.

Auch die sechs direkten Abstiege verteilen sich weitestgehend gleichmäßig. Zwei Mal stieg der Zweitligameister sofort wieder ab, drei Mal der Vizemeister der Zweiten Liga und ein Mal der Drittplatzierte, der zuvor über die Relegation aufstiegen war. Interessant dabei: beide Vereine, die die Relegation erfolgreich meistern konnten, landeten in der Folgesaison auf den hinteren drei Rängen in der Bundesliga. Wenn also ein Rückschluss für das erste Jahr in der Bundesliga aus der Art und Weise des Aufstiegs gezogen werden kann, dann geht dieser dahin, dass ein unterklassiger Gewinner der Relegationsspiele es in der Bundesliga besonders schwer hat, während Platz eins oder Platz zwei in der vorherigen Saison aus der 2. Fußball Bundesliga wenig Aufschluss darüber geben, ob man es nun in der Bundesliga besonders leicht oder schwer hat.

Am Ende zählt also immer auch der Blick darauf, ob und welche Spieler der Aufsteiger abgeben musste. Während eine Mannschaft wie RB Leipzig natürlich etwas aus der Analyse fällt, da der Aufstieg hier von langer Hand geplant war mit Millionen schweren Investitionen, wodurch man alle Leistungsträger auch mit in die Erste Liga nehmen konnte, da fällt es gerade Überraschungsaufsteigern deutlich schwerer, die Leistungsträger im Verein zu halten, die gerade bei den durchschnittlichen Bundesliga Teams Begehrlichkeiten wecken, da sie oftmals mit Ausstiegsklauseln für vergleichsweise geringes Geld zu haben sind – allerdings auch das Risiko mitbringen, es in der Bundesliga vielleicht nicht zu schaffen. Nichtsdestotrotz fehlen die Spieler ihren Vereinen anschließend. Und Begehrlichkeiten sind es schließlich auch, die für ein anderes zu beobachtendes Phänomen stehen, nämlich das „verflixte zweite Jahr“.

Im Blickpunkt: das zweite Jahr eines Aufsteigers – Misserfolg im zweiten Anlauf?

Nachdem zuletzt nämlich Überraschungsaufsteiger wie Darmstadt oder auch Ingolstadt sensationell die Klasse im ersten Jahr halten konnten, ging es für solche Teams im zweiten Jahr dann doch in die Zweitklassigkeit. Und bei beiden Klubs griffen hier die gleichen Muster. Nach dem Aufstieg konnte man die schwerwiegendsten Abgänge verhindern, da vor allem auch die potenziell interessierte Konkurrenz erst einmal abwarten wollte, ob diese Spieler „Bundesliga Material“ sind. Und nachdem sich dieser Eindruck bei beiden Klubs mit dem Klassenerhalt bestätigte, folgte anschließend ein Ausverkauf, auf den dann wiederum eine um Welten schwierigere Saison zu bewältigen war mit mitunter völlig neu zusammengesetztem Kader. Aber waren dies nur Ausnahmen?

14 der letzten 20 Aufsteiger in die Fußball Bundesliga haben im ersten Jahr erfolgreich die Klasse gehalten. Doch wie ging es für diese 14 Mannschaften im angeblich so verflixten zweiten Jahr weiter? Nun, beim VfB Stuttgart und Hannover 96 wird man dafür noch die Saison 2018/19 abwarten müssen. Zumindest bei den anderen zwölf Aufsteigern lesen sich die Werte für die Folgesaison aber wie folgt:

  • Zwei der zwölf Mannschaften qualifizierten sich in ihrem zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die Fußball Bundesliga für die Europa League.
  • Insgesamt drei der zwölf Mannschaften stiegen nach ihrer zweiten Saison in der Beletage des deutschen Fußballs in die 2. Fußball Bundesliga ab.
  • Vier Mannschaften konnten ihren Tabellenplatz vom ersten Jahr Bundesliga im zweiten Jahr verbessern. Drei davon um bis zu fünf Plätze, einer sogar um stolze zehn Plätze.
  • Acht Mannschaften haben sich in der zweiten Saison nach dem Aufstieg verschlechtert. Den krassesten Absturz legte der 1. FC Kaiserslautern 2010/11 hin, als man von Platz sieben auf Platz 18 fiel. Keines der sieben anderen Teams fiel um zehn oder mehr Plätze. Drei Mannschaften verschlechterten sich um sechs bis acht Tabellenplätze, drei weitere Teams um jeweils vier Plätze und eine Mannschaft erzielte ein nahezu identisches Ergebnis und fiel nur um einen Rang (von 14 auf 15).

Kurzum: betrachtet man das zweite Jahr der Aufsteiger, die in ihrem ersten Jahr die Klasse gehalten haben, so zeichnet sich hier bei nur drei von zwölf Absteigern (25% im Vergleich zu den 30% im ersten Jahr) keineswegs der Trend ab, dass man im zweiten Jahr nun zwangsläufig Abstiegskandidat Nummer eins wäre. Dennoch muss konstatiert werden, dass nur weitere 25% aller Aufsteiger mit Klassenerhalt im ersten Jahr ihre Platzierung im zweiten Jahr halten und/oder verbessern konnten. Dass das zweite Jahr also grundsätzlich neue Herausforderungen mit sich bringt und tendenziell schwieriger wird, ist insgesamt also auch nicht von der Hand zu weisen.

Fazit

In diesem Beitrag haben wir für Sie alle 20 Bundesliga Aufsteiger in der Analyse gehabt, die seit der Veränderung der Aufstiegsregelung eine komplette Saison in der Beletage des deutschen Fußballs vollständig absolviert haben, sodass entsprechende Statistiken zur Verfügung standen. Wir hoffen, dass Sie all diese Zahlen, Fakten, getroffenen Rückschlüsse und Aussagen nun selbstständig dafür nutzen können, ab der kommenden Saison 2018/19 erfolgreich auf Aufsteiger in ihrem ersten Jahr wetten zu können.