Quotenentwicklung bei Sportwetten – Von Quotenbewegungen profitieren

Kategorie: Sportwetten Ratschläge — Dennis

Bundesliga Statistik & Ratgeber

Wenn Sie auf unserer Website gelegentlich auch Prognosen zu den Paarungen der Bundesliga lesen, wird Ihnen sicherlich schon aufgefallen sein, dass wir stets darauf verweisen, dass die ausgeschriebene Quote zum Zeitpunkt der Beitragserstellung gültig war. Folgen Sie nämlich unserem Tipp und begeben sich auf die Website des Online-Bookies, dessen Quote wir als bestmögliche Quote hier markiert haben, so kann es schon mal sein, dass diese inzwischen stark von der hier genannten Quote abweicht.

Das liegt daran, dass es bei Sportwetten eine grundsätzliche Quotenentwicklung gibt. Und diese kann mitunter auch sehr drastisch ausfallen. Sie können sich das in etwa so vorstellen wie an der Börse. Gibt es bei einem börsennotierten Unternehmen eine Pressemitteilung, die für viel Furore sorgt, bleibt der Aktienkurs davon selten unberührt. Verletzt sich beispielsweise der Goalgetter der hochfavorisierten Mannschaft einen Tag vor Spielbeginn, so beeinflusst das analog dazu die Quote in der Sieg-Wette und kann durchaus dazu führen, dass die Quote für den Erfolg des Außenseiters fällt.

Insgesamt braucht es aber keine Verletzungen oder anderweitige Hiobsbotschaften. In letzter Instanz reicht auch einfach nur das altbekannte Prinzip aus Angebot und Nachfrage, das dazu führt, dass sich eine ganz natürliche Quotenentwicklung bei Sportwetten einstellt.

Sinn und Zweck unseres heutigen Sportwetten Ratgebers ist es dabei, Ihnen zu erklären, wie solche Quotenentwicklungen zu Stande kommen, wie sie normalerweise ablaufen, und welche Muster sich daraus ableiten lassen. Auf diese Weise werden Sie lernen, von Quotenbewegungen zu profitieren, denn manchmal ist es einzig und allein eine Frage des Zeitpunkts, ob ein- und derselbe Tipp nun als Value Wette gilt oder nicht.

Wie die „erste“ Quote errechnet wird

Das, was wir im Folgenden beschreiben, gilt grundsätzlich für alle verschiedenen Wettmärkte, die es gibt. Dass wir uns vorrangig auf das klassische 3-Weg-System beziehen, liegt daran, dass dies bei Sportwetten zur Bundesliga nun einmal das absolute Nonplusultra ist. Nichts wird dermaßen häufig abgegeben wie der Tipp auf Sieg, Unentschieden oder Niederlage. Nicht weiter verwunderlich, denn durch die Beschaffenheit als 3-Weg-System gibt es oftmals Szenarien, in denen in entsprechend engen Spielen für alle drei Eintrittsmöglichkeiten eine Quote im 2er, bzw. sogar 3er-Bereich angeboten wird. Das bedeutet also, dass ein Tipper mit dem richtigen Riecher seinen Einsatz hier mindestens verdoppeln, oft sogar verdreifachen kann.

Klingt eigentlich nach einer sehr rentablen Angelegenheit. Tatsächlich machen die Buchmacher hier aber alleine schon wegen der Quotengebung praktisch einen automatischen Gewinn. Das ist alleine schon mit dem Auszahlungsschlüssel begründet, der im klassischen 3-Weg-System je nach Bookie irgendwo zwischen 85 und 95% liegt – aber eben nie bei 100%. Das bedeutet, dass eine perfekte „erste“ Quote für alle drei Eintrittsmöglichkeiten dem Spieler keine Value bietet. Um das nachvollziehen zu können, sollten Sie unbedingt in diesem Beitrag die Grundlagen nachlesen, wie Value Wetten berechnet und Wettquoten in Wahrscheinlichkeiten umgewandelt werden.

Gehen wir von folgendem Beispiel aus: Sie analysieren ein Spiel und kommen zu dem Schluss, dass die Heimmannschaft eine Sieg-Chance von 50% besitzt. Weitere 25% räumen Sie jeweils der Punkteteilung und dem Sieg des Auswärtsteams ein. Gemäß den Grundlagen müssten Sie nun also die Quoten in die Formel aus dem eben verlinkten Beitrag einsetzen und würden damit erkennen, wo eine Value zu finden ist und wie hoch ein etwaiger positiver Erwartungswert ausfällt. Was aber, wenn Sie nun auf die folgenden drei Quoten stoßen:

Sieg Heimmannschaft (Tipp 1): 1,90
Unentschieden (Tipp X): 3,30
Sieg Auswärtsteam (Tipp 2): 3,80

Drei für dieses Szenario absolut denkbare Quoten, an denen auf den ersten Blick nichts merkwürdig erscheint. Damit hier aber eine Wette mit positivem Erwartungswert gespielt werden kann, bräuchten Sie für Tipp 1 eine Eintrittswahrscheinlichkeit von mindestens 53%, für Tipp X mindestens 31% und für Tipp 2 mindestens 27%. Wie Sie sehen, ist der Wert bei den beiden Sieg-Wetten auf die Mannschaften jeweils ganz knapp nicht spielbar, während es sich bei Unentschieden Wetten ohnehin etwas komplizierter verhält. Wer also an diesen Punkt kommt, der muss von einer Wette auf dieses Spiel zwingend Abstand nehmen.

Wichtig ist, dass Sie in diesem Zusammenhang wissen, dass zur Gestaltung dieser „ersten“ Wettquote, die die volle Intention hat, bei keiner Option in den 2- oder 3-Weg-Systemen in einen positiven Erwartungswert zu führen, mehrere hochtechnologisierte Algorithmen eingesetzt werden. Das, was Sie also zuhause im stillen Kämmerchen immer auch ein Stück nach Gefühl analysieren müssen, erledigt bei den Buchmachern der Computer – und zwar unter Verwendung unzähliger Daten, Fakten und Erfahrungswerte.

Kurzum: Die „erste“ Wettquote eines Online-Bookies ist in der Regel nur sehr selten zu schlagen. Es sei denn, Sie sind aus den richtigen Gründen zu einer völlig anderen Einschätzung des Matches gekommen.

Wie und wieso es eine Quotenentwicklung bei Sportwetten gibt

Basierend auf dem eben Geschriebenen, wäre es doch eigentlich logisch, dass ein Bookie mit der Art und Weise, wie die erste Wettquote, die online geht, errechnet wird, auf lange Sicht gesehen Gewinn macht. Wieso also braucht es überhaupt noch eine Quotenentwicklung?

Ganz einfach! Weil die Gewinne der Buchmacher dadurch umso nachhaltiger und sicherer werden. Schauen wir es uns daher genauer an.

Angenommen nämlich, es setzen 80% aller Spieler im eben genannten Beispiel ihr Geld auf Tipp 1, während nur 5% das Remis tippen und 15% aller Spieler sich der vermeintlichen Außenseiterwette – Tipp 2 – anschließen. Das Resultat wäre, dass der Bookie – sofern das Match mit dem wahrscheinlichsten Ereignis, also dem Sieg der Heimmannschaft, endet – in nur 20% aller Fälle die Einsätze der Tipper behalten dürfte und in 80% aller Fälle einen Gewinn ausbezahlen müsste. Klingt nicht wirklich lukrativ, oder?

Und genau deshalb bedienen sich die Bookies einem Trick und passen ihre Wettquoten stets dem Verhalten der Tipper an. Das funktioniert nach dem Grundprinzip von Angebot und Nachfrage. Will heißen: Geben von den ersten 10, 50 oder auch 100 Tippern 80% eine Wette auf Tipp 1 ab, so wird die Quote für Tipp 1 sinken, während die Quoten für Tipp X und Tipp 2 proportional steigen. Möglicherweise sieht die Quotenverteilung nur ein paar Stunden später so aus:

Sieg Heimmannschaft (Tipp 1): 1,70
Unentschieden (Tipp X): 3,50
Sieg Auswärtsteam (Tipp 2): 4,40

Tipp 1, der ja ohnehin noch nie spielbar war, da er in unserem Beispiel 50% Eintrittswahrscheinlichkeit voraussetzen würde, ist nun ein absolut „rotes Tuch“ geworden. Wir bräuchten für Value inzwischen 59% Eintrittswahrscheinlichkeit. Tipp X hingegen bräuchte nun nur noch 29%, was aber nach wie vor nicht gegeben wäre. Dafür jedoch bringt Tipp 2 nun erstmals Value mit in die Wette. 23% Eintrittswahrscheinlichkeit werden für den positiven Erwartungswert gebraucht und 25% hat die Analyse ergeben. Ein gut spielbarer Tipp also. Genau das bleibt auch den anderen Tippern nicht verborgen, wodurch fortan Tipp 2 stärker frequentiert werden dürfte. Spielen von den nächsten 10, 20 oder auch 100 Tippern nun aber die meisten Spieler Tipp 2, so wird diese Quote wieder sinken, während Tipp 1 wieder in Richtung Startwert zurück tendieren wird. Das Resultat ist, dass am Ende in etwa gleich viele Menschen zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt des Geschehens die drei Wettmöglichkeiten in Anspruch genommen haben. Die Gewinne des Bookies werden nun zwar nicht mehr so hoch ausfallen, wie sie wären, wenn es bei der Originalquote geblieben wäre und ein anderes Ergebnis als Tipp 1 eingetreten wäre. Dafür sind aber, sofern nun wirklich Tipp 1 eintritt, trotzdem Gewinne zu verzeichnen.

Mithilfe dieser Quotenbewegungen bei Sportwetten sind die Anbieter also dazu in der Lage, unabhängig vom tatsächlichen Ausgang eines Spiels einfach nur durch pure Mathematik pro Wettmarkt, der angeboten wird, einen automatischen Gewinn zu generieren. Wissen sollten Sie in diesem Zusammenhang, dass diese Quotenentwicklungen ebenfalls computerbasiert sind. Das Programm errechnet in Anlehnung an die Anzahl der Tipper völlig automatisiert, wie die Quote angepasst werden muss, um den Gewinn anzustreben.

Wie Sie von Quotenbewegungen profitieren können

Soviel zur Theorie hinter Quotenentwicklungen bei Sportwetten. Nun wollen wir last, but not least, noch darauf schauen, wie Sie von diesen Quotenbewegungen profitieren können. Dabei ist eine Herangehensweise, sich gerade in der Bundesliga viel früher mit in der Zukunft liegenden Spielen auseinanderzusetzen, für die es aktuell noch keine Quoten gibt. In der Regel bieten Bookies zwar auch Langzeitwetten an, die sich mit den Fragen beschäftigen, wer Meister wird, wer absteigt etc. Auf Partien in der Zukunft können Sie aber nur selten mehr als einen Spieltag hinaus wetten. Höchstens zwei.

Wenn Sie sich aber nun vorzeitig ein Spiel herauspicken, das beispielsweise drei Spieltage in der Zukunft liegt, so lassen sich hier schon jetzt grundsätzliche Eintrittswahrscheinlichkeiten berechnen. Diese mögen zwar an die eine oder andere Eventualität gekoppelt sein – allen voran natürlich auch das Abschneiden an den noch offenen Spieltagen davor –, eine „von-bis-Spanne“ in Prozent bekommen Sie dennoch. Diese kann kurzfristig dann immer noch verfeinert werden. Mit im Vorfeld getätigter Analyse können Sie dennoch zunächst mal die „erste“ Quote der Bookies abwarten und diese dann ggf. zu Ihrem Vorteil nutzen. Denn: Wenn ein Bookie sich völlig vertan hat, kann es natürlich auch sein, dass die Quote für Tipp 1 oder Tipp 2 niemals mehr auch nur annähernd so gut sein wird, wie kurz nachdem sie online gegangen ist. Das gilt vorwiegend für die Favoritentipps.

Die zweite Möglichkeit, um von Wettquoten profitieren zu können, ist es, bei potenziellen Außenseiterwetten abzuwarten, ehe die Vielzahl der Tipper auf den Favoriten gesetzt hat. Dann nämlich wird die Quote für den Erfolg des Außenseiters – wie in diesem Beitrag aufgezeigt – ansprechender gestaltet. Haben Sie also in einer Partie valide Anzeichen für einen potenziellen Erfolg des Underdogs gefunden, so empfiehlt es sich, erst mal abzuwarten, ehe die meisten Spieler auf den Favoriten gewettet haben, sodass die Quote für den Außenseiter steigt. Das geschieht gleichermaßen in Form von Einzel- wie auch Kombiwetten, sodass ein Quotenanstieg auf den Außenseitertipp meistens vorprogrammiert ist. Ähnlich, wie Sie beim Kauf und Verkauf von Aktien aber nicht ewig warten dürfen, gilt es auch hier, den optimalen Zeitpunkt abzupassen. In diesem Zusammenhang ist es für Sie auch sehr wichtig, zu wissen, wann genau in der Bundesliga auf Favoriten oder Außenseiter gewettet werden sollte.

Quotenentwicklung in der Bundesliga – Das Fazit

In unserem heutigen Sportwetten Ratgeber haben wir uns sehr theoretisch mit dem Thema Quotenentwicklung bei Sportwetten – insbesondere in der Fußball-Bundesliga – auseinandergesetzt. Obschon es immer auf die konkrete Situation ankommt, können Sie dennoch als grundsätzliche Lektion für sich behalten, dass ein Favoritentipp möglichst rasch nach Veröffentlichung der Quoten eingeloggt werden sollte, während bei einem geplanten Außenseitertipp meistens im Verlauf der Zeit eine interessantere Quote angeboten werden wird.

Manche Buchmacher bieten außerdem die Möglichkeit an, dass in Form von Grafiken überprüft werden kann, worauf die anderen Tipper gesetzt haben. Das kann zusätzlich Aufschluss darüber geben, in welche Richtung ein Bookie im Sinne von Angebot und Nachfrage die Quote noch anpassen könnte.

Wir hoffen, dass dieser Ratgeber Ihnen nicht nur dabei geholfen hat, die Quotengestaltung und Quotenentwicklung bei Sportwetten grundlegend zu verstehen, sondern dass Sie zukünftig für Ihre Sportwetten auch von diesen Quotenbewegungen profitieren können werden!


Die genannten Angebote sind möglicherweise auf Neukunden beschränkt oder nicht mehr gültig. Es gelten die AGB des Wettanbieters. Genaue Details ersehen Sie bitte direkt aus der Webseite des Wettanbieters. Alle Tipps basieren auf der persönlichen Meinung des Autors. Es gibt keine Erfolgsgarantie. Bitte wetten Sie mit Verantwortung. 18+

* Alle angegebenen Wettquoten waren zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels gültig. Jede Wettquote unterliegt Schwankungen. Bitte überprüfen Sie die aktuellen Quoten beim jeweiligen Wettanbieter!